Allgemeines zur Rasse Holstein

  • Erstmals ZW für Persistenz

  • Neu: Rippenstruktur, Vorderbeinstellung und Euterbalance

  • Jährliche Basisverschiebung bei allen Merkmalen

RZPersistenz

Neuer Zuchtwert für Persistenz Der RZPersistenz ist ein neuer Relativ-ZW, der die genetische Veranlagung der Tiere für eine möglichst flache Laktationskurve beschreibt und zwar insbesondere auch jenseits der Standard-Laktationslänge von 305 Tagen. Dazu werden die Informationen zur Laktationskurve aus den Schätzmodellen für die Milchleistungsmerkmale aus der zweiten Hälfte der Standard-Laktation (etwa ab Laktationstag 150) so verwendet, dass eine maximale Vorhersagekraft der Differenzierung in der phänotypischen Persistenz in langen Laktationen (z.B. bis Melktag 400) resultiert. Zielgröße ist dabei die Persistenz für Eiweiß- und Fettmenge, also die ökonomisch basierte Persistenz. Daher wird die Persistenz für Fett- und Eiweißmenge im Verhältnis von 1:2 – wie die Milchleistungsmerkmale im RZM – im RZPersistenz zusammengefasst. Die Persistenz-Informationen für die Laktationen 1 – 3 werden gleichgewichtet berücksichtigt. Als Relativzuchtwert hat der RZPersistenz einen Mittelwert von 100 (Basis 4-6 Jahre alte Kühe) und eine genetische Streuung von 12 Punkten. RZPersistenz-Werte über 100 bedeuten eine überdurchschnittliche Persistenz vor allem in der verlängerten/langen Laktation. Weitere Informationen finden sich auf www.vit.de, u.a. ein Erklärvideo.

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Barbarossa

Zuchtwerte für drei neue Linearmerkmale

Die Liste der linearen Exterieurmerkmale wurde um Rippenstruktur, Vorderbeinstellung und Euterbalance auf nunmehr 21 Linearmerkmale erweitert. Die Rippenstruktur ersetzt das bisherige Merkmal Milchcharakter und beschreibt die Wölbung (von hinten gesehen) und den Winkel (von der Seite gesehen) der Rippe (vorher Milchcharakter: Schärfe im Widerrist). Die Merkmalsdefinition entspricht damit jetzt der internationalen Definition innerhalb des Welt-Holsteinverbandes WHFF. Da es sich um eine vollständig andere Merkmalsdefinition handelt, können sich einzelne Stiere für Rippenstruktur gegenüber vorher Milchcharakter um bis zu +/-30 Punkten anders darstellen. Entsprechend können sich die Werte für den veröffentlichten Milchtyp (50% Rippenstruktur + 50% Bewerternote Milchtyp) um bis zu +/-20 Punkte ändern. Die Auswirkungen auf den Gesamtexterieur-Index RZE sind aber begrenzt (max. +/-4 Punkte bei den Top-Stieren), da hier die Rippenstruktur nur zu 5% eingeht (über 10% Milchtyp). Die Vorderbeinstellung beschreibt, ob diese parallel gestellt sind (erwünscht), oder nach außen zeigen (unerwünscht, vor allem bei >=30 Grad). Vorderbeinstellung hat nur geringe Beziehungen zu den anderen linearen Fundamentmerkmalen. So findet sich auch nur eine schwach positive Beziehung zur Hinterbeinstellung. Die Vorderbeinstellung ist vorerst kein Bestandteil im veröffentlichten FundamentGesamt. Mit den immer festen und hinten höher aufgehängten Eutern finden sich auch häufiger bei Erstkalbskühen „vorderlastige“ Euter, d.h. der Euterboden der vorderen Viertel ist tiefer als der der Hinterviertel. Dies verursacht bei einigen automatischen Melksystemen Probleme beim Ansetzen. Das Verhältnis des Euterbodens der vorderen zu den hinteren Eutervierteln beschreibt der neue Linearzuchtwert Euterbalance. Euterbalance ist ein klassisches Optimal-Merkmal, d.h. erwünscht ist die mittlere Ausprägung 100 also gleichhoher Euterboden für vordere und hintere Euterviertel (ebener Euterboden). Werte deutlich über 100 geben an, dass der Euterboden der vorderen Viertel tiefer als der der hinteren ist. Euterbalance wird vorerst nicht im veröffentlichten Euter-Gesamt-Index berücksichtigt. Euterbalance wird aber Eingang in den RZRobot finden, der sich gerade in der Überarbeitung befindet.

Jährliche Basisverschiebung bei allen Merkmalen

Mit der ersten Hauptveröffentlichung im Jahr erfolgt die routinemäßige Anpassung der Basis. Alle Zuchtwerte und Indizes sind auf ein Mittel von 100 für Relativzuchtwerte bzw. Null für die Milchleistungsmerkmale bei 4-6 Jahre alten Kühen der jeweiligen Rasse eingestellt. Damit entsprechen 100 bzw. Null immer dem Mittel der aktuellen Kuhpopulation. Die Basis für alle Zuchtwerte in 2023 bilden jetzt Kühe der jeweiligen Rasse geboren 2017-2019 mit Eigenleistung im betreffenden Merkmal (vorher Kühe geb. 2016-2018). Durch die starke Basisanpassung wird der rasante und gute Zuchtfortschritt der Rasse Holstein deutlich zum Ausdruck gebracht. Bei Schwarzbunt wird die Basis um 4,9 und bei Rotbunt um 4,1 Punkte angepasst. Dabei gewinnen vor allem die Gesundheitszuchtwerte und Nutzungsdauer sowie Kälberfitness, was die Entwicklung einer gesunden, robusten und langlebigen Kuh bedeutet.

vit, Verden, April 2023

News Zuchtwertschätzung

Eine absolute Ausnahmeerscheinung bei den Red Holsteins ist der Jungstier HRH Levito Red PP*. Seine Mutter Rania ist zudem die Vollschwester von Solucky Red PP* und kann sich im Züchterstall Haußer, Weinhausen bestens präsentieren. Seine starke Euterqualität, speziell im Hintereuterbereich, wird bestens durch seine Mutter Rania abgesichert. Eine gute Töchterfruchtbarkeit, beste Abkalbeeigenschaften und die hohe Kälberfitness runden das äußerst gelungene Vererbungsprofil von Levito Red PP bestens ab. Auch die starken Gesundheitsmerkmale machen den gesext verfügbaren Jungstier zu einem idealen Anpaarungspartner.

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Levito Red Mutter Rania
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Easy Red

Easy Red macht eine gut melkende Kuh mit einer passenden Melkbarkeit und einem tollen Melkverhalten. Weiters bringt er Euteranlagen mit sehr mittig platzierten und etwas längeren Strichen, sollte sich also sehr gut für Roboterbetriebe eigenen. Auch die Euterbalance ist sehr neutral. Auch der neue Zuchtwert für Persistenz ist sehr ansprechend.

Distefano ist die Nummer 1 an Hothand-Söhnen, welche Exterieur und Zuchtwerte in dieser Art und Weiße kombinieren. Er ist ein gutes Paket für Fitness, Gesundheit und Leistung, sowie die Möglichkeit von der Vererbung des Beta-Casein A2A2. Weiters kann er auch problemlos auf Kalbinnen eingesetzt werden und ist auch gesext im Programm verfügbar. Er geht auf die Ugela Bell Gourmette EX-92 Familie zurück.

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Mutter von Distefano
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Milo

Der Migel-Sohn Milo bietet ebenfalls ein Outcross-Pedigree in den ersten Generationen und dahinter eine äußerst bewährte Kuhfamilie mit der Stammkuh Markwell Blackstar E Raven EX-95. Mit seinem guten Milchwert verspricht MILO aber nicht nur Leistung. Er bietet produktive Kühe mit hoch angesetzten festen Eutern, die eine sehr gute Melkbarkeit aufweisen. Mit seinen abfallenden Becken und ideal gewinkelten Hinterbeinen wird er in vielen Ländern breit zum Einsatz kommen.

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Mo Red PP*

Mo Red PP* gehört zu den höchsten und ausgeglichensten homozygot hornlose Stieren mit einem sehr hohen Niveau für Gesamtexterieur. Vor der Match P-Mutter von Mo Red PP steht eine Vollschwester zu ATop-Red (Salvatore x Delta 1427) aus der EX 90 Planet Silk-Familie. Bei der Anpaarung von Mo Red PP sollte die enorme Größe beachtet werden. Trotz der sehr hoch aufgehängten Euter sind die Striche ideal platziert.

Move PP* geht auf die bekannte Europasiegerin von 2006 Batkes Outside Kora EX 94 zurück. Seine Großmutter Wilder Holiday-P VG 87 ist eine Vollschwester zu dem berühmten Hotspot P. Der Stier steht für eine solide Milchmenge mit positiven Inhaltsstoffen. In den Gesundheitswerten kann er speziell in der Klauengesundheit und Mortellaro-Resistenz überzeugen. Das Exterieur ist ausgeglichen und sticht durch eine super Hintereuterhöhe hervor, kombiniert mit etwas längeren Strichen.

Der Adaway-Sohn Adwin ist ein Stier, welcher sich super für Kalbinnenbesamungen eignet und auch sehr gute Werte für Nutzungsdauer, Zellzahl, Eutergesundheit, Klauengesundheit und Fruchtbarkeit mit sich bringt. Sprich er ist im Gesundheitsblock ein richtiger Alleskönner. Er macht mittelrahmige Kühe mit guten Fundamenten und passenden Euteranlagen.

Kazaam ist ein ausgeglichener Stier mit hervorragende Inhaltsstoffen. Dazu vereint er eine top Eutervererbung, super Gesundheitswerte, Langlebigkeit und eine sehr gute Töchterfruchtbarkeit. Durch seine außergewöhnliche Blutführung ist er ein weiterer Outcross- Stier und kann breit in der Herde eingesetzt werden, ohne auf linienenge Anpaarung achten zu müssen.

Ing. Roland Hartl

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Move PP*
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Adwin
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Kazaam