Eine erfolgreiche Nachzuchtpräsentation ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich. Ein besonders wichtiger Aspekt ist die intensive Zusammenarbeit zwischen Besamungsorganisation, Zuchtverband und den heimischen Landwirtinnen und Landwirten. Nicht zuletzt auch aufgrund der nachhaltigen Kooperation zwischen den Partnerorganisationen der EUROgenetik resultierten in jüngerer Vergangenheit zahlreiche positive nachkommen geprüfte Vererber aus der gemeinsamen Zuchtstrategie. Bei der Rieder Messe 2019 konnten gleich drei EUROgenetik-Vererber mit ihren Töchtergruppen für Begeisterung sorgen.
Die Linienvielfalt in der Fleckviehzucht ist ein besonderer Schatz, den es zu erhalten gilt. Dieser Verantwortung ist sich die Oö. Besamungsstation GmbH bewusst und konnte Töchter einer wahren Linienrarität präsentieren. Der Fidelis-Sohn FINDUS ist die einzige Chance, um den Fortbestand der „Fernpass“-Linie zu sichern. Der vom Betrieb Hackl Maria und August aus Bad Zell gezüchtete Stier wurde ausschließlich in Oberösterreich dem Prüfeinsatz unterzogen. Die Mutter von FINDUS war einer leistungs- und exterieurstarke Romario-Tochter, welche erfolgreich für Embryotransfer genutzt wurde. Mit enormer Milchleistung und einer niedrigen durchschnittlichen Zwischenkalbezeit konnte auch die Großmutter von FINDUS für Begeisterung sorgen. Aus derselben Kuhfamilie stammte der bekannte Hippo-Sohn HADES.
Exterieur auf hohem Niveau
FINDUS hat die Erwartungen hinsichtlich Milchleistungsvererbung übertroffen. Knapp 50 Töchter in Milch können mittlerweile eine durchschnittliche 100-Tage-Leistung von über 2.900 kg aufweisen. Die weiblichen Nachkommen glänzen mit hervorragender Eutergesundheit und weisen zudem ein ausgezeichnetes Milchanhaltevermögen auf. Der Befruchtungserfolg von FINDUS ist deutlich überdurchschnittlich. Glanzstück seiner Vererbung ist, neben den bereits erwähnten Stärken, das exzellente Exterieur seiner Töchter. FINDUS bringt Rahmen, Bemuskelung, Fundament- und Euterqualität für höchste Ansprüche. Unter den derzeit verfügbaren nachkommengeprüften Fleckviehvererbern gibt es nur wenige Stiere, welche eine solch überragende Vererbung bei allen übergeordneten Exterieurmerkmalen versprechen. Für den Erhalt der „Fernpass“-Linie wird es unumgänglich sein, FINDUS auf zuchtwertstarke Kühe anzupaaren.
Problemlosigkeit, Stoffwechselstabilität und Wirtschaftlichkeit – diese Faktoren spielen für viele landwirtschaftliche Produktionsbetriebe bei der Auswahl der Besamungsstiere eine entscheidende Rolle. Genau diese Stärken können von den Töchtern des Stieres WIFFZACK verkörpert werden. Er bringt umsatzbetonte Milchproduktionskühe mit guten Fitnesseigenschaften. Gezüchtet wurde der derzeit leistungsstärkste Wohltat-Sohn vom bekannten Zuchtbetrieb Lichtenegger aus St. Margarethen im Lavanttal. Der im Besitz von mehreren EUROgenetik-Partnern befindliche nachkommengeprüfte Neueinsteiger stammt aus einer leistungsstaken und schauerfahrenen Kuhfamilie, welche bereits mehrere Erfolge auf diversen Fleckviehausstellungen feiern konnte.
Stärken gezielt nutzen
Der gezielte Einsatz von WIFFZACK verspricht erstklassige Nachkommen. Seine Töchter bringen viel Milch bei einer unterdurchschnittlichen Fleischleistung. WIFFZACK eignet sich ideal für die Besamung von Kalbinnen. Er bringt vitale Kälber mit wenig Aufzuchtverlusten. Die weiblichen Nachkommen von WIFFZACK präsentieren sich mit gutem Rahmen und bewegen sich auf trockenen Fundamenten, welche mit straffen Fesseln und hohen Klauentrachten überzeugen. Neben den guten Schenkeleuterqualitäten kann WIFFZACK für eine Verbesserung der Strichplatzierung und Strichstellung eingesetzt werden. Erfreulich ist natürlich die Tatsache, dass mit Wiesel bereits ein interessanter Wiffzack-Sohn von der Oö. Besamungsstation GmbH angekauft werden konnte.
Es ist für die EUROgenetik immer wieder eine besondere Freude, Töchter eines aktuellen Nr. 1-Vererbers präsentieren zu können. Dieses Highlight konnte im Zuge der diesjährigen Nachzuchtausstellung geboten werden. HERZSCHLAG ist nicht nur ein Stier, der die Leistungsvererbung bei der Rasse Fleckvieh auf ein neues, noch nie zuvor da gewesenes Niveau anhob, sondern auch die aktuelle Nummer 1 der international verfügbaren nachkommengeprüften Fleckviehvererber. Die ausgestellten Töchter von HERZSCHLAG begeisterten das Fachpublikum und sorgten durch ihren gutmütigen Charakter für positives Aufsehen. Der mit Abstand beste Hutera-Sohn wurde vom Betrieb Huber aus Langkampfen in Tirol gezüchtet und war als Jungvererber bereits sehr beliebt. Knapp 2.500 Töchter in Milch untermauern die Vererbungsstärken von HERZSCHLAG.
HERZSCHLAG hat viele Stärken
Neben der bereits angesprochenen hohen Leistungsbereitschaft können die weiblichen Nachkommen von HERZSCHLAG mit überragenden Milchfettgehalten überzeugen. Zudem verkörpert HERZSCHLAG die vorteilhaften Doppelnutzungseigenschaften der Rasse Fleckvieh in beispielloser Manier. Seine gut mastfähigen Nachkommen erreichen außerordentliche Tageszunahmen. Mit einer durchschnittlichen Melkbarkeit seiner Töchter von über 2,90 Liter pro Minute kann der Ausnahmevererber auch in diesem Merkmal punkten. Die rahmigen Töchter von Herzschlag gefallen mit wunderschönen Euterkörpern. Länge, Voreuteraufhängung und Zentralbandausprägung sind ausgezeichnet. HERZSCHLAG eignet sich unter anderem hervorragend für die Anpaarung auf Monumental-, Jack-, Hurly-, oder Mahango Pp*-Töchter.
Nachkommen prägen Fleckviehzucht
Trotz der konstanten Produktion von Tiefgefriersperma können Lieferengpässe von HERZSCHLAG-Samen aufgrund der hohen Nachfrage leider nicht ausgeschlossen werden. Umso erfreulicher ist natürlich, dass bereits hochkarätige Nachkommen verfügbar sind. Wie bei seinem Vater vor ihm, wurden auch von Herzschlag zahlreiche Söhne von verschiedenen Besamungsorganisationen eingestellt. Die EUROgenetik kann auch hier das breiteste Angebot bieten. Mit Hayabusa und Hammer sind vielversprechende Jungstiere im aktuellen Ausgabeprogramm der Oö. Besamungsstation GmbH gelistet. Doch nicht nur die direkten männlichen Nachkommen sorgen für Freude, auch zahlreiche hochtypisierte Kandidaten, welche über Muttervater den Stier HERZSCHLAG im Pedigree führen, befinden sich in Aufzucht.
Summa summarum war die EUROgenetik-Nachzuchtschau 2019 mit ihrer Vielfalt hinsichtlich Linien und Vererbungsstärken ein besonderer Erfolg, welcher beim Fachpublikum für positives Feedback sorgte. Ein großes DANKE gilt dem kompetenten Betreuungsteam des Besamungsverein Neustadt a. d. Aisch e. V. und der Rinderzucht Tirol eGen sowie den teilnehmenden Betrieben, welche diese Ausstellung mit ihren Tieren ermöglichten!
Vielen Dank für die Zusammenarbeit!
Nachzucht FINDUS | |||
Kuh | Betrieb | ||
DAME | Sauwaldmilch OG | 4794 | Kopfing i. Innkreis |
GERALDA | Hosner Rosemarie und Johann | 4770 | Andorf |
GOLDFEE | Huemer Wolfgang | 4880 | St. Georgen i. Attergau |
GEXI | Tiefenthaler Maria Anna und Hans Peter | 4943 | Geinberg |
Nachzucht WIFFZACK |
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Kuh | Betrieb | ||
GLORY | Felberbauer Rosa und Silvester | 4452 | Ternberg |
PAOLA | Freund Johanna und Franz | 4921 | Hohenzell |
MULLI | Schatz Josef | 4223 | Katsdorf |
ZANDA Pp | Günzinger Heidemarie und Martin | 4983 | St. Georgen b. Obernberg |
TANJA | Hackl Maria und August | 4283 | Bad Zell |
FLACHAU | Mayr-Steffeldemel Margit und Georg | 4784 | Schardenberg |
Nachzucht HERZSCHLAG |
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Kuh | Betrieb | ||
LINI | Gammer Eva und Stefan | 4730 | St. Agatha |
GAUPE | Leibetseder Andrea und Martin | 4150 | Rohrbach-Berg |
ARNIKA | Fröschl Elisabeth und Franz | 4362 | Bad Kreuzen |
OTTI | Falkner Anna | 4113 | St. Martin i. Mühlkreis |
SONJA | Mariacher Bernhard | 9972 | Virgen |
LEISA | Mairinger Johannes | 4901 | Ottnang a. Hausruck |
BURIN | Schöppl Silvia und Anton | 4982 | Kirchdorf a. Inn |
GABRINA | Hartl Marion und Andreas | 4921 | Hohenzell |
ELGA | Holzmann Josef | 4675 | Weibern |