Spannender Preisrichtertag in Wels am 06. September 2018

AgroTier 2018 zeigt die schönsten Kühe

Mit einem Schaubild aller ausgestellten Rassen wurde die Zuchtrinderausstellung im Rahmen der heurigen AgroTier – Welser Herbstmesse am Donnerstag, den 6. September 2018 eröffnet. Neben Fleckvieh-Stieren, Fleckvieh-Kühen, Braunvieh- und Holstein-Kühen sind diesmal auch die Generhaltungsrassen Tux Zillertaler, Pustertaler Sprinzen sowie Tiroler Grauvieh vertreten.

Erstmals im Rahmen der Welser Messe wurde das Preisrichten der Fleckvieh-, Braunvieh- und Holsteinkühen an einem Tag abgehalten. Insgesamt 70 Kühe stellten sich dem Wettbewerb, der von Ernst Grabner, Zuchtleiter NÖ Genetik Rinderzuchtverband, gerichtet wurde.



Stiere von Hälterfamilien bestens betreut

Die bewährten Stierhälterfamilien Reinhard Prammer aus Neumarkt i. M. und Maria u. Josef Kimberger aus St. Ulrich/Steyr präsentieren die vier Fleckvieh-Stiere WALSER (V: Waban), HOTSPOT (V: Hurrican), VANVIER (V: Vulcano) und WATUMBA (V: Washington).

Die vier Stiere wurden von der OÖ. Besamungsstation GmbH ausgestellt und präsentierten sich in bester Verfassung dem Schaupublikum.

Der Preisrichter stellte den Waban-Sohn WALSER, gezüchtet von Gerlinde und Helmut Kriechbaumer aus Königswiesen an die Spitze. An den zweiten Platz ging der Stier HOTSPOT, gezüchtet von Heinz Peinbauer aus Oepping. Beide Stiere werden am Betrieb der Familie Kimberger in St. Ulrich gehalten.


Überragende Erstlingskühe bei Fleckvieh

In der ersten Gruppe der Fleckvieh-Jungkühe gingen acht Kühe im Ring, die sich in bester Frische präsentierten. Für den Preisrichter war dies eine Gruppe überragender Kühe und das Niveau in der Gruppe sehr hoch, trotzdem war die Siegerin rasch klar: die Kat.-Nr. 13, die Kuh NAGEL (V: Evergreen) vom Betrieb Monika Pendl aus Laakirchen (RZV). Diese Kuh ist die ideale Jungkuh, sehr elegant, mit trockenem Fundament, hervorragendem Euter und daher erzielte sie auch den Eutersieg.

Der Reservesieg ging an die Kat.-Nr. 8, die sehr korrekte Jungkuh MUSCHERL (V: Evergreen) von Margit und Franz Steinmann aus Diersbach (FIH), die sich in jugendlicher Frische gezeigt hat.

Die zweite Gruppe der Jungkühe war eine sehr ausgeglichene Gruppe,mit sehr beeindruckenden, typstarken Kühen. An die Spitze als Gruppen- und Eutersiegerin wurde die Kat.-Nr. 19, die Reumut-Tochter IRMI von Wilhelmine Fischer aus Peuerbach (FIH) gereiht. Sie ist eine extrem typstarke, sehr lange, breitgebaute Jungkuh und zeigt im Euterbereich eine sehr starke Zentralbandausprägung.

Den Reservesieg erreicht die typstarke Kuh Kat.-Nr. 21, die Polaroid-Tochter ECHO von Josef Schlöglmann aus Diersbach (FIH), die eine besondere Korrektheit im Beckenbereich auszeichnete.

In der dritten Gruppe der Fleckvieh-Jungkühe wurden acht überzeugende Kühe vorgestellt, die sehr ähnlich vom Typ und äußerer Erscheinung waren.

Klar an den ersten Platz konnte sich die Kat.-Nr. 31, die Kuh MODEIRA-ET (V: GS Pandora) von Wolfgang Huemer aus St. Georgen/Attergau (RZV) setzen. Sie ist eine überragende Jungkuh, mit breiter Beckenlagerung und einem feinvolumigen, drüsigen Euter, das sie auch zur Eutersiegerin machte.

Der Reservesieg in dieser Gruppe ging an die Kat.-Nr. 27, die Mint-Tochter MONIKA von Heidemarie u. Martin Günzinger aus St. Georgen/Obernberg (FIH). Diese gut mittelrahmige Jungkuh zeigte sich sehr elegant im Ring.


Braunvieh – die fitnessstarke Rasse

Nach den drei Fleckviehjungkühen wurden die Erstlingskühe der Rasse Braunvieh im Ring gerichtet. Diese Gruppe war eine sehr ausgeglichene Gruppe und nicht einfach zu richten, da Braunvieh eine gewisse Varianz vom Typ her auszeichnet. Die Jungkuh Kat.-Nr. 56, ACALLORIA (V: Seasidebloom), eine sehr jugendliche Jungkuh mit überragendem Euter hinsichtlich Aufhängung setzte sich als Gruppen- und Eutersiegerin an die Spitze vor der Kat.-Nr. 57, der Kuh ROSALITA (V; Shottlech), einer enorm wuchtigen, typstarken Jungkuh. Beide Kühe sind vom Betrieb Pauline Nicole Schrattenecker aus Lohnsburg (RZO).


Holstein- die typische Milchrasse

Die Gruppe der Jungkühe der Rasse Holstein bestand aus sieben Kühe. Für den Preisrichter war diese Gruppe schwierig zu richten, da Kühe in unterschiedlichen Laktationsstadien vertreten waren.

Die Kat.-Nr. 87, die Goldday-Tochter MISTRAL von Elisabeth u. Thomas Hartl aus Eberschwang (RZO), eine enorm körperstarke Jungkuh, mit hoch aufgehängtem Euter setzte sich an die Spitze der Jungkuhgruppe.

Den zweiten Platz und gleichzeitig den Eutersieg erzielte die Kat.-Nr. 78, die Brazzle-Tochter REGATTA von Margit Großpötzl aus Sigharting (RZO), eine milchtypische, korrekte und feine Holsteinkuh.


Fleckvieh-Jungkuhchampion – eine absolut überragende Jungkuh

Bei der Auswahl der Gesamtsiegerin der Jungkühe kamen die Gruppen- und Gruppenreservesiegerinnen der drei Jungkuhgruppen Fleckvieh in den Ring. Für den Preisrichter waren diese Kühe in absoluten Top-Qualitäten, die irrsinnig ausgeglichen waren. Somit war die Wahl zum Jungkuhchampion eine sehr knappe Entscheidung. Letztendlich stellte der Preisrichter die Jungkuh Kat.-Nr. 13, die Kuh NAGEL (V: Evergreen) von Monika Pendl, Laakirchen (RZV) an die Spitze. Sie ist eine absolut überragende, frische Jungkuh, die mit ihrem Fundament überzeugte.


Zweitkalbskühe in unterschiedlichen Laktationsstadien

Bei den Braunviehkühen in der zweiten Laktation fiel es dem Preisrichter nicht leicht, die Gruppe zu reihen, da wiederum Tiere in unterschiedlichen Laktationsstadien im Ring waren. Nichts desto trotz war es eine ausgeglichene Gruppe und an den ersten Platz wurde die Kat.-Nr. 67, die Brookings-Tochter FLAUSCHI von Michaela u. Wilhelm Gumpinger aus Mettmach (RZO) gereiht. Sie ist eine Kuh mit viel Format und Breite im Brust- und Beckenbereich, und sie hatte zuglich das beste aufgehängte Euter in dieser Gruppe, was sie als Eutersiegerin auszeichnete.

Die sehr feminine, weibliche Zweitkalbskuh Kat.-Nr. 65, GLARONIA (V: Cadence) von Hubert Resch aus Ternberg (RZO) wurde die Zweitplatzierte in dieser Gruppe.

Die Gruppe der Holsteinkühe mit zwei Abkalbungen bestand aus nur vier Tieren, die sich aber durch ihre Qualität sehr stark präsentierten. In der Gesamtheit am meisten überzeugte die sehr ausbalancierte, korrekte Kuh Kat.-Nr. 93, die Lausmart-Tochter STH NONNE von Eva-Maria u. Johann Deutinger aus Gurten (RZO), die auch das beste Euter dieser Gruppe hatte. Den Reservesieg erreichte die Kat.-Nr. 92, die Kuh TATJANA (V: Bradnick) von Margit Großpötzl aus Sigharting (RZO), eine sehr rahmige, lange Jungkuh mit drüsigem Euter.


Ältere Kühe – Entscheidungen schwieriger

In der Gruppe der älteren Braunvieh-Kühe mit drei und mehr Abkalbungen zeigte jedes Tier seine Stärken und Vorzüge.

Aufgrund ihrer Breite im Körper überzeugte die absolut stimmige korrekte, harmonische Zweitkalbskuh mit der Kat.-Nr. 70, die Joschka-Tochter MEIKI vom Betrieb Gabriele Wieneroither aus Attnang-Puchheim (RZO). Reserve- und Eutersiegerin wurde die Kat.-Nr. 74, die Kuh GLORIA (V: Vakir) von Herbert Antensteiner aus Roßleithen (RZO). Diese Kuh hat ein absolutes Top Euter mit starker Zentralbandausprägung.

In der letzten Gruppe der Holstein-Kühe waren drei Kühe mit drei und mehr Abkalbungen im Ring. In dieser sehr guten, ausgeglichenen Gruppe ganz klar an die Spitze stellte der Preisrichter die Kat.-Nr. 96, eine aboslute Top-Kuh, die viel Weiblichkeit und Stärke zeigt und ein extrem breites Euter hat. Diese Kuh ILVY (V: Promotion) ist vom Betrieb Margit Großpötzl aus Sigharting (RZO).

Die sehr typstarke Kuh Kat.-Nr. 97, FINESSA (V: Lavanguard) von Eva-Maria u. Johann Deutinger aus Gurten (RZO) wurde Reservesiegerin.

Bei den Fleckvieh-Zweitkalbskühen zeigte sich eine sehr einheitliche Gruppe. Zur Siegerin gekürt wurde die Kat.-Nr. 38a, die mittelrahmige Kuh MAIGLOECKCHEN (V: Mangan) von Gerlinde u. Franz Feichtlbauer aus Raab (FIH). Sie hat sehr viel Format und Breite sowie eine Ausgeglichenheit im Körper.

Die tolle Zweitkalbskuh Kat.-Nr. 37, ANNEMARIE PP* (V: Wischer) vom Landesgut Otterbach (FIH) überzeugte nicht nur wegen ihrer Hornlosigkeit, sondern als Reservesiegerin durch viel Rahmen und Größe.

Das beste Euter in dieser Gruppe hatte die Drittplatzierte, die Kat.-Nr. 39, FLOCKE (V: Manigo) von Josef Hurnaus aus Kollerschlag (RZO).

In der Gruppe der älteren Fleckvieh-Kühe mit drei und mehr Abkalbungen zeigte sich eine absolute Hammergruppe, so der Preisrichter. Extrem ausgeglichene Tiere mit drei und vier Laktationen stellten sich hier dem Wettbewerb. An die Spitze ging die Kat.-Nr. 48, die Drittkalbskuh HILDE (V: Wipeg) von Gerda u. Karl Reiter aus St. Thomas/Blasenstein (RZO). Diese Kuh, die auch den Eutersieg erzielte, überzeugte letztendlich durch ihre Ausgeglichenheit und Harmonie sowie Frische und hat ein absolut überragendes Euter.

Reservesiegerin wurde die Kat.-Nr. 44, AURELIA (V: Waldbrand) von Martin Steiner aus Hochburg-Ach (FIH). Sie ist eine imponierende Drittkalbskuh mit breitem Becken.


Dauerleistungskühe als „Schatz“ in den Betrieben

Sehr beeindruckt war Preisrichter Grabner, wie frisch sich die fünf Dauerleistungskühe mit über 40.000 l Lebensleistung im Ring präsentieren. Die relativ knappe Entscheidung ging zugunsten der Kat.-Nr. 52, der Imposium-Tochter VIVIEN von Margit u. Franz Schmid aus Waldzell (FIH). Diese sehr frische Gruppen- und Eutersiegerin ist eine Sechskalbskuh, die mit ihrer Länge und Breite im Becken sowie der extremen Drüsigkeit im Euter zu gefallen wusste.

Den Reservesieg erreicht die Kat.-Nr. 51, die Kuh AFFI (V: Hermann) von Maria u. Josef Ott-Berger aus Aurolzmünster (FIH). Sie ist eine extrem ausbalanicierte Kuh, sehr ausgeglichen mit extrem stark ausgeprägtem Zentralband.


Wer holt sich den Championtitel?

Im Anschluss an die Gruppenentscheidungen kamen jeweils je Rasse die Gruppen- und Reservesieger in den Ring, und es zeigten sich jeweils absolut beeindruckende Qualitäten in der Ringmitte.

Bei Braunvieh konnte die absolut tolle Kuh Kat.-Nr. 70, MEIKI (V: Joschka) von Gabriele Wieneroither aus Attnang-Puchheim (RZO) den Titel Gesamtsieger Braunvieh für sich holen. Knapp dahinter gereiht wurde die Kat.-Nr. 67 – FLAUSCHI (V: Brookings) von Michaela u. Wilhelm Gumpinger aus Mettmach (RZO).

Zur Holstein-Champion-Siegerin wurde die absolute Ausnahmeerscheinung Kat.-Nr. 93 gekürt: STH NONNE (V: Lausmart) von Eva-Maria u. Johann Deutinger aus Gurten (RZO). Sie überzeugte den Preisrichter durch ihr gewaltiges Hintereuter und ihren Milchtyp. Zweitplatzierte wurde die extrem ausbalancierte Kat.-Nr. 96 – ILVY (V: Promotion) von Margit Großpötzl aus Sigharting (RZO).

Zuletzt wurde der Fleckvieh-Champion gekürt. Preisrichter Ernst Grabner betonte nochmals, welche beeindruckenden Qualität hier in Wels gezeigt wurden. Für ihn war die absolute Top-Fleckvieh-Kuh des Tages die Kat.-Nr. 48, die Wipeg-Tochter HILDE von Gerda u. Karl Reiter aus Thomas/Bl. (RZO).

An den zweiten Platz reihte der Preisrichter die Kat.-Nr. 38a, MAIGLOECKCHEN (V: Mangan) von Gerlinde u. Franz Feichtlbauer aus Raab (FIH), die sich an diesem Tag elegant präsentierte.

 

Alois Wiesinger

 

Siegerliste zum Download